Im 2. Quartal des Jahres 2019 treten einige Neuerungen in Kraft.

– Veränderungen in der Einsatztaktik –

Es war bereits in diesen Tagen und Wochen in der lokalen Presse zu lesen: Die Einsatzbelastungen der Feuerwehren im Land steigen mehr und mehr. Die Gründe dafür sind vielfältig. Nicht nur der heiße Sommer und die damit einhergehende Vielzahl der Flächenbrände sorgte für ein hohes Einsatzaufkommen, auch viele „fachfremde“ Einsätze, wie Türöffnungen, das Beseitigen von Ölspuren und die Beseitigung von Sturmschäden (u. a. umgestürzte Bäume).

Diesem Trend wollen wir entgegengehen und setzen ab sofort auf das Kerngeschäft der Feuerwehren: Die Brände. Ab sofort werden alle Einsätze, welche nicht Feuer betreffen, ausgelagert und durch andere Hilfsorganisationen bzw. Fremdfirmen bearbeitet. Verkehrsunfälle werden durch die neu geschaffene Spezialeinheit „VKUForce“ des THW abgearbeitet, Nottüröffnungen für den Rettungsdienst werden durch Schlüsseldienste geleistet (ein eventueller Zeitverlust zu Lasten des Patienten ist zu vernachlässigen), Ölspuren übernimmt die Ölwehr (welche in den letzten Wochen 25 neue Fahrzeuge in Dienst gestellt hat), umgestürzte Bäume müssen durch Anwohner selbst beseitigt werden.

Diese unpopulären Maßnahmen wurden in der Hoffnung getroffen, dass die Einsatzzahlen nun enorm sinken.

Für die anfallenden Fehlalarme von Brandmeldeanlagen wird noch eine Lösung gesucht – hier wird über ein Diensthabenden-System nachgedacht, bei dem eine Einsatzkraft zuerst vor Ort an die Einsatzstelle fährt und prüft, ob es tatsächlich brennt. Sollte dies so sein, wird dann die komplette Feuerwehr nachalarmiert.

– neue Baustelle in Weißenfels –

Der Weißenfelser Autofahrer bemerkte es bereits am heutigen frühen Montag: Durch die Innenstadt bewegt sich die Blechkolonne nur in Schrittgeschwindigkeit. Der Grund: Die neue Baustelle in der Nikolaistraße / Georgenbergtunnel. Durch den enormen Stau, welcher sich durch die komplette Innenstadt zieht, kommen natürlich auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Alarmfall nur mit enormer Zeitverzögerung zur Feuerwache. Um einer Verschlechterung der Hilfsfrist entgegenzuwirken, wurden ab dem heutigen Tage folgende Maßnahmen getroffen:

1. Die digitalen Meldeempfänger der Einsatzkräfte lösen nun bereits vor dem Anruf des Hilfesuchenden aus, möglich macht dies ein neues Frühwarnsystem namens „FastCall“.

2. Für Einsatzkräfte, die aus dem Norden über die Saalebrücke zur Feuerwache kommen, wurden im Bereich des Bahnhofes E-Bikes abgestellt, welche sie schnellstmöglich durch den Stau bringen sollen.

3. Weiterhin wurde im Bereich der Markwerbener Straße eine temporäre Fährverbindung geschaffen, um Einsatzkräfte aus dem Norden schneller über die Saale zu bringen.

Neue Einsatztaktik
Neue Einsatztaktik