Die Adventszeit ist eine besinnliche Zeit. Es duftet weihnachtlich nach Zimt und Orangen und vielerorts brennen Kerzen, die an den grauen Tagen für helle Stimmung sorgen sollen. Leider wird häufig aus einem Weihnachtstraum ein Albtraum und die weihnachtliche Idylle schlägt um. Ein kleiner Funke in einem unachtsamen Augenblick ist oftmals völlig ausreichend, um einen Adventskranz in Sekundenschnelle in Brand zu setzen. Trifft ein Funke auf den trockenen Tannenbaum, steht schnell das ganze Zimmer in Flammen.

Jährlich schnellen die Zahlen der Zimmer- und Wohnungsbrände in der Weihnachtszeit in die Höhe. In jedem Jahr ereignen sich ca. 200 000 Brände in Deutschland. In der Weihnachtszeit steigt diese Zahl, laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), noch einmal um 40% an. Immer wieder ergeben die Ermittlungen der Polizei als Brandursache unbeaufsichtigt brennende Kerzen.

Kein Wunder also, dass auch die Zahl der Brandverletzungen insbesondere bei kleineren Kindern sprunghaft ansteigt und das auch leider mit Todesfolge. Ganz nebenbei entstehen Sachschäden in Millionenhöhe. Dabei ist es schon mit einfachen Vorkehrungen möglich, schlimmeres zu verhindern. Lassen Sie niemals Kinder allein mit Kerzen in einem Raum, auch nicht für kurze Zeit. Lassen Sie keine Kerzen brennen, wenn Sie kurz das Haus verlassen. Bewahren Sie Feuerzeuge und Zündhölzer außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Außerdem ist es sinnvoll, immer einen Eimer Wasser oder sogar einen Feuerlöscher in der Nähe des Weihnachtbaumes bereitzustellen. Brennende Kerzen sollten immer einen festen Stand haben und von brennbaren Materialien ferngehalten werden. Unternehmen sollte man Löschversuche aber nur, wenn dies gefahrlos möglich ist. Ansonsten verlassen Sie bitte sofort die Wohnung, schließen Sie alle Türen und nehmen Sie vor allem den Wohnungsschlüssel mit, um ihn dann den Einsatzkräften überreichen zu können. Die Einsatzkräfte können dann gewaltfrei/zerstörungsfrei in ihre Wohnung gelangen und schnellstmöglich Löschversuche einleiten. Bitte rufen Sie sofort mit einem Telefon den Notruf 112 an und schildern Sie, nach den gezielten Fragen des Notrufsachbearbeiters (Leitstellendisponent), ihre Situation.

Der Disponent wird Sie am Telefon beruhigen!

5 W Fragen

Als gute und sichere Alternative zu echten Kerzen zählen elektrische Lichterketten, allerdings sollte bei diesen Artikeln z. B. das VDE-Symbol (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e. V.) vorhanden sein. Damit sind auch die Sicherheitsansprüche des Anwenders von elektrischen Artikeln gewährleistet.

Kommt es jedoch trotzdem zu einem Brandereignis, sollte man sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr verständigen. „Man darf sich niemals in Gefahr begeben und sollte sich und alle anderen Personen, die beteiligt sind, schnellstmöglich in Sicherheit bringen, die Wohnung verlassen und sich ins Freie begeben. Nach Möglichkeit sollte, wie oben bereits beschrieben, die Tür zum Brandraum geschlossen werden!

Eine weitere Herzensangelegenheit der Feuerwehr sind Rauchmelder, die leider immer noch nicht flächendeckend in jedem Haushalt vorhanden sind. Wohl kaum würden sonst ca. 430 Brandtote jährlich in Deutschland, meist in Privatgebäuden, zu beklagen sein. Bei der Hälfte der Opfer handelt es sich um Kinder. Darüber hinaus werden noch einmal ca. 6 000 Menschen bei Bränden schwer verletzt. Tödlich ist in den meisten Fällen aber nicht das Feuer selbst, sondern vielmehr die giftigen Brandgase. Die Gefahr geht hier insbesondere von den Gasen Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, welche bereits in der Anfangsphase in großen Mengen vorhanden sind, aus. Zwar brechen nur ein Drittel aller Brände nachts aus, aber 70 % aller Brandopfer kommen nachts ums Leben.

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist es, dass man von dem Knistern des Feuers wach wird, denn wenn der Mensch schläft, schickt er auch seine Sinnesorgane und so auch seinen Geruchssinn schlafen. Praktisch ist der Geruchssinn während des Schlafens gelähmt. Bereits ein Atemzug kann zur Bewusstlosigkeit und weitere zum Tod führen. Ein Rauchmelder lässt Sie aufwachen, bevor es zu spät ist. Ein Rauchmelder rettet Leben und ist im Fachhandel, inklusive Beratung, zu haben. Der Rauchmelder gibt bereits bei kleinsten Mengen von Rauchgasen ein akustisches Signal von sich und ermöglicht es noch rechtzeitig zu reagieren.

Gesetzliche Grundlage

Der Landtag Sachsen-Anhalt hat mit dem „Dritten Gesetz zur Erleichterung von Inves-titionen, Gesetzt über die Bauordnung Sachsen-Anhalt und zur Änderung weiterer Gesetze (Drittes Investitionserleichterungsgesetz)“ die Ergänzung der BauO LSA um §47 Absatz 4 (Wohnungen) beschlossen:

In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege aus Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen so angebracht und betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Bestehende Wohnungen sind bis zum 31. Dezember 2015 dementsprechend auszustatten.

Abschließend hoffen wir, das Sie ihre Weihnachtszeit im Kreise der Familie genießen können und das es zu KEINEM Zwischenfall kommt.

Unser Video zum Thema Brandschutz in der Weihnachtszeit:

 

Text: B. Köhn / FF Weißenfels


Sicherheitsratschläge für die Advents- und Weihnachtszeit

Jedes Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit ereignen sich zahlreiche Brände von Adventskränzen, -gestecken und Weihnachtsbäumen. Brandursache in fast allen Fällen: unsachgemäßer oder leichtsinniger Umgang mit brennenden Wachskerzen. Kann ein Entstehungsbrand nicht beim allerersten Versuch gelöscht werden – Raum verlassen – Türen schließen und die Feuerwehr (Notruf 112) alarmieren.

Sicherheitsmaßnahmen

Kleinlöschgeräte

  • Einen gefüllten Wassereimer und einen Scheuerlappen, eine Gießkanne oder eine Blumenspritze in greifbarer Nähe bereitstellen.

Kerzen

  • Brennende Kerzen immer beaufsichtigen und vor Zugluft schützen.
  • Brennende Kerzen nie alleine lassen – insbesondere nicht mit kleinen Kindern, auch nicht nur eine Minute.
  • Keine Wunderkerzen verwenden (auch der Umwelt zuliebe).
  • Kerzen nie vollständig herunterbrennen lassen, sondern frühzeitig gegen neue Kerzen austauschen.

Adventskränze und – gestecke

  • Aufstellen in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen.
  • Auf eine feuerbeständige Unterlage legen, z.B. Blech oder Porzellanteller.

Weihnachtsbäume

  • Ihren Weihnachtsbaum standsicher aufstellen und gegen Umkippen sichern.
  • Den Baum regelmäßig mit Wasser versorgen, um ein Austrocknen zu verhindern oder zu verzögern.
  • Aufstellungsort so wählen, dass ausreichender Abstand zu anderen brennbaren Gegenständen, z.B. Vorhänge, Teppiche, Möbel eingehalten werden kann.
  • Wir empfehlen die Verwendung von elektrischen Kerzen und Lichtern mit VDE-Zeichen anstelle von Wachskerzen.
  • Wachskerzen sollen sicher befestigt werden.
  • Nur nichttropfende Kerzen verwenden.
  • Auf genügenden Höhen- und Seitenabstand der Kerzen zu anderen brennbaren Materialien achten.
  • Wachskerzen von oben nach unten, an der Rüchseite beginnend, anzünden und in umgekehrter Reihenfolge löschen.
  • Trockene Zweige und trockene Bäume entfernen, sie verbrennen explosionsartig!
  • Abholtermine der Stadt Weißenfels  nutzen.