Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Auch dieses Jahr war wie bereits 2020 für die Feuerwehr geprägt von einem allgemein vorherrschenden Thema: Dem Corona-Virus. Der Jahresbeginn startete so, wie das Vorjahr endete: Mit der Einstellung aller dienstlichen Veranstaltungen. Weder der Ausbildungsdienst der Einsatzabteilungen noch die Dienste der Kinder- & Jugendfeuerwehren fanden statt. Ebenso wurden alle weiteren Veranstaltungen, wie beispielsweise die Jahreshauptversammlungen, untersagt. Weitere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Einsatzbetriebes wurden in einer feuerwehrinternen Corona-Dienstanweisung geregelt.

Nur so konnte ein Einsatzbetrieb der kritischen Infrastruktur Feuerwehr sichergestellt werden: Es gab keinerlei größere Ausfälle innerhalb der Ortsfeuerwehren, keine Feuerwehr musste pandemiebedingt personell abgemeldet werden. Ein Verdienst aller Einsatzkräfte, welche sich vorbildlich an die Regelungen der Corona-Dienstanweisung gehalten haben.

Liefen die Ausbildungsdienste bis dahin zuweilen Online, konnte dann Anfang April die pandemische Lage so beurteilt werden, dass die Wiederaufnahme des Dienstbetriebes aller Abteilungen wieder möglich war – unter Testpflicht unabhängig vom G-Status der Einsatzkräfte.

Denn auch wenn das Jahr in Sachen Ausbildungsdienste ruhig anfing, so galt dies für die Einsätze natürlich nicht. Denn bereits am 13. Januar kam es in der Marie-Curie-Straße zu einem Großbrand in einem Recyclingbetrieb, welcher 19 Stunden andauern sollte. Mehrere Weißenfelser Ortsfeuerwehren waren hier im Einsatz – und es sollte nicht der letzte Einsatz mit dem Stichwort „Großbrand“ im Jahr 2021 bleiben.

Anfang Februar kam der große Schneefall mit Schneehöhen von einem Meter und forderte den Einsatz zahlreicher Weißenfelser Ortsfeuerwehren.  

Am 1. April meldete die Feuerwehr Weißenfels die Einrichtung einer zweiten Feuerwache in Verbindung mit einer „Feuerwehrerlebniswelt“ im Gloria. So sollte die Einsatzbereitschaft während des Brückenneubaus im Norden der Stadt sichergestellt werden. Hierbei handelte es sich natürlich um einen Aprilscherz.

Im Mai kam es zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem LKW in der Zeitzer Straße in Weißenfels. Dort wurde der Fahrzeugführer des PKW eingeklemmt und konnte in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst gerettet werden. Umso mehr freute uns der Besuch eben dieses Fahrzeugführers auf der Feuerwache Weißenfels im Oktober. Noch nicht ganz genesen, aber auf dem besten Wege dahin bedankte sich der ehemalige Patient bei uns, was die anwesenden Einsatzkräfte sehr freute. Weiterhin kam es zum Großbrand des ehemaligen Lokschuppens am Güterbahnhof und dem Brand eines Trafos am Schlachthof mit einer enormen Rauchentwicklung.

Im Juni brannte es erneut in einem Recyclingbetrieb in Weißenfels, welcher nach 9 Stunden gelöscht werden konnte. Auch am Forsthaus in Weißenfels kam es zu einem Großbrand: In einer größeren Villa brannte der Dachstuhl. Weitere Einsätze forderten die Feuerwehr auf der Autobahn, wo es zu Unfällen mit LKW kam. Leider waren dort auch verstorbene Personen zu beklagen.

Im Juli zog eine Unwetterfront über den Burgenlandkreis, welches auch die Weißenfelser Ortsteile nicht verschonte. Mitte des Monats kam es zu einem Großbrand am Weißenfelser Marktplatz.

Im August kam es zu zwei Gefahrguteinsätzen: Am Güterbahnhof Großkorbetha sowie in einem Industriebetrieb in Weißenfels kam es jeweils zu Austritten von Gefahrstoffen.

Der September startete erneut mit einem Gefahrguteinsatz am Güterbahnhof Großkorbetha.

Im September startete die Grundausbildung aller Weißenfelser Ortsfeuerwehren, welcher im November seinen Abschluss fand.

Im Oktober kam es erneut zu einem schweren LKW-Unfall auf der Autobahn. Auch hier war leider eine verstorbene Person zu beklagen. Ebenfalls im Oktober startete die Stickerstars-Aktion der Weißenfeser Feuerwehren., wo nahezu alle rund 600 Mitglieder der Feuerwehren im Heft vertreten. Ende des Monats sorgte ein Sturmtief über dem Burgenlandkreis für eine Vielzahl von Einsätzen für mehrere Ortsfeuerwehren an einem Tag.

Am 11. November fiel deutschlandweit der Notruf aus – hier wurden die Gerätehäuser aller 14 Ortswehren besetzt, um im Notfall als Anlaufstelle für den Hilfesuchenden zu fungieren. Ebenfalls im November kam es zu einem Gefahrguteinsatz bei einem Produktaustritt in einem Weißenfelser Industriebetrieb. Ende November fand auf dem Gelände der Feuerwache Weißenfels eine Realbrandausbildung statt. Zertifizierte Ausbilder leiteten die Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehren von Weißenfels durch eine Übungsanlage zur Simulation realistischer Brand-Szenarien. In der 2-stöckigen modularen, feststoffbetriebenen Übungsanlage (holzbefeuert nach DIN-Vorgaben) mit einer ca. 45 qm großen mobilen Übungsfläche und 16 m langen Übungsstrecke auf zwei Ebenen wurden den Einsatzkräften verschiedene, speziell auf die Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr Weißenfels angepasste Trainingsmodule angeboten.

Anfang Dezember kam es abermals zu einem schweren LKW-Unfall auf der Autobahn, erneut war eine verstorbene Person zu beklagen. Im Weißenfelser Kirschweg kam es zu einer Bombendrohung, welche ebenfalls den Einsatz der Feuerwehr nötig machte.

All diese aufgezählten Einsätze über das Jahr verteilt sind nur beispielhaft zu sehen. Die Mitglieder in den 14 Einsatzabteilungen bewältigen jedes Jahr um 700 Einsätze. Zur Bewältigung dieser Einsatzlagen stehen 39 Einsatzfahrzeuge und diverse Anhängefahrzeuge und Boote zur Verfügung.

Die 14 Ortsfeuerwehren der Stadt Weißenfels leisteten im Jahr 2021 bei 731 Einsätzen statistisch gesehen im Mittel bei zwei Einsätzen pro Tag Hilfe. Diese Einsätze untergliedern sich pro Ortsteil wie folgt:

  • Borau – 43 Einsätze
  • Burgwerben – 3 Einsätze
  • Großkorbetha – 26 Einsätze
  • Kriechau – 4 Einsätze
  • Langendorf – 22 Einsätze
  • Leißling – 38 Einsätze
  • Markwerben – 18 Einsätze
  • Obschütz – 1 Einsatz
  • Pettstädt – 5 Einsätze
  • Reichardtswerben – 34 Einsätze
  • Storkau – 3 Einsätze
  • Tagewerben – 30 Einsätze
  • Uichteritz – 18 Einsätze
  • Weißenfels – 486 Einsätze

Zur Bewältigung dieser Aufgaben standen im städtischen Haushalt in diesem Jahr 1,8 Mio. Euro zur Verfügung. Die beiden größten Einzelinvestitionen im Jahr 2021 waren die Beschaffung neuer Schutzkleidung für Atemschutzgeräteträger im Wert von 124.000 € sowie die Indienststellung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF-W) für 150.000 € für die Ortsfeuerwehr Tagewerben. Über die zentrale Beschaffung des Landes Sachsen-Anhalt beteiligt sich die Stadt Weißenfels an der Ersatzbeschaffung der Weißenfelser Drehleiter. Diese wird mit einem Zuschuss in Höhe von 270 000 € bei Gesamtkosten von ca. 680 000 € beschafft. In den nächsten Jahren sind weiterhin Prioritäten in Ersatzbeschaffungen bei Fahrzeugtechnik zu legen. Dringender Handlungsbedarf besteht bei den Gerätehäusern der Ortsfeuerwehren: Hier wird im Brandschutzbedarfsplan – welcher in diesem Jahr in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Stadtwehrleitung eine Überarbeitung erfährt – der Grundstein für eine dringende Erneuerung gelegt.

Derzeit verfügen die 14 Weißenfelser Feuerwehren über 609 Mitglieder. Diese teilen sich auf

  • 17 hauptamtliche Einsatzkräfte,
  • 345 ehrenamtliche Einsatzkräfte,
  • davon 122 Atemschutzgeräteträger,
  • 61 Mitglieder der Kinderfeuerwehren sowie
  • 82 Mitglieder der Jugendfeuerwehren und
  • 122 Mitglieder in den Alters- und Ehrenabteilungen

auf.

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