Der Weißenfelser Stadtrat traf sich am Donnerstag, 31. August 2023, zur Sitzung im Ratssaal am Kloster. Thema war dieses Mal unter anderem die Feuerwehr. Folgende Beschlüsse wurden gefasst:
Fahrzeugbeschaffungen – Änderung der Risikoanalye
Der Weißenfelser Stadtrat hat einstimmig beschlossen, dass die Stadt Weißenfels mehrere Fördermittelanträge beim Land Sachsen-Anhalt für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen stellen soll. Aufgrund der Fördermöglichkeiten kommt es zu Änderungen im Fahrzeugkonzept der Risikoanalyse/Brandschutzbedarfsplanung vom November 2022.
Das Land Sachsen-Anhalt hat Mitte Juni 2023 die Förderkriterien für die Feuerwehr-Fahrzeugbeschaffung für die Jahre 2026 und 2027 vorgestellt. Aufgrund der hohen Beschaffungskosten für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ist die Stadt Weißenfels bestrebt, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.
So sieht die Landesförderung beispielsweise für das Jahr 2027 die Förderung von Tanklöschfahrzeugen vor. Diese Möglichkeit möchte die Stadt Weißenfels für die Ortswehr Großkorbetha nutzen, auch wenn die Ersatzbeschaffung ursprünglich für das Jahr 2026 geplant war und damit um ein Jahr nach hinten verschoben werden muss. Das Land Sachsen-Anhalt kündigte zudem an, Tragkraftspritzenfahrzeuge mit einer Quote von 50 Prozent fördern zu wollen. Diesen hohen Förderansatz möchte die Stadt Weißenfels für die Ortsfeuerwehr Burgwerben im Jahr 2026 nutzen. Ein entsprechender Förderantrag wird eingereicht. Am geplanten Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges für Uichteritz im Jahr 2029 hält die Stadt Weißenfels unabhängig von einer möglichen Förderzusage weiterhin fest. Eine noch höhere Förderquote – nämlich mindestens 75 Prozent – hat das Land Sachsen-Anhalt für Tanklöschfahrzeuge zur Bekämpfung von Wald- und Feldbränden angekündigt. Dabei muss es sich jedoch um ein zusätzliches Fahrzeug handeln (keine Ersatzbeschaffung). Im Katastrophenfall soll es möglich sein, den Wagen aus der Gemeinde herauszuziehen und überregional einzusetzen. Die Stadt Weißenfels wird aufgrund der hohen Förderquote einen Antrag auf Fördermittel stellen. Sollte dieser positiv beschieden werden, wird das Fahrzeug bei der Ortsfeuerwehr in Leißling stationiert.
Für die Ortsfeuerwehr Langendorf soll bereits im Jahr 2024 und nicht erst im Jahr 2028 ein Löschgruppenfahrzeug beschaffen werden. Grund: Das bisherige Langendorfer Fahrzeug kann dann im Jahr 2024 nach Uichteritz umgesetzt werden. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass das Uichteritzer Tragkraftspritzenfahrzeug nach Storkau wechseln kann. In Storkau wird dieses Fahrzeug dringend benötigt, weil der derzeitige Wagen mit Baujahr 1993 ausgemustert werden muss.
Nicht gefördert werden Löschgruppenfahrzeuge. Ein solches Fahrzeug benötigt aufgrund der technischen Anforderungen aber die Ortswehr Weißenfels. Die Ersatzbeschaffung war für das Jahr 2027 geplant. Eine Förderung mit Landesmitteln scheidet an dieser Stelle aus. Aufgrund des schlechten technischen Zustandes des Wagens soll der Neukauf auf das Jahr 2026 vorgezogen werden. Im Jahr 2026 soll bei der Feuerwehr Weißenfels zudem ein ABC-Erkunder gekauft werden. Dieses Fahrzeug ist jedoch Bestandteil des Zivilschutzes. Für die Ersatzbeschaffung ist folglich der Bund zuständig. Im Jahr 2027 endet des Weiteren der Leasingzeitraum für das Tragkraftspritzenfahrzeug in Uichteritz. Hier ist eine Übernahme geplant, womit diese Maßnahme ebenfalls nicht für eine Förderung in Frage kommt.
Berufung neue Stadtwehrleitung
Der Weißenfelser Stadtrat hat für die Freiwillige Feuerwehr Weißenfels Sebastian Busch zum Stadtwehrleiter und David Abram zum stellvertretenden Stadtwehrleiter berufen. Beide Kameraden wurden Ende Juni 2023 von den Ortswehrleitern für die Ämter gewählt. Beide besitzen die notwendigen Ausbildungen und Qualifikationen. David Abram wird die Aufgaben der Ausbildung sowie der Einsatzplanung und Einsatzvorbereitung übernehmen. Der Stadtwehrleiter steht den Leitern der jeweiligen Ortswehren vor.
Der Berufungszeitraum der Stadtwehrleitung endete eigentlich erst am 30. August 2024. Aus persönlichen Gründen hatten der bisherige Stadtwehrleiter Frank Berszuck und sein Stellvertreter Sebastian Busch jedoch um einen vorzeitigen Rücktritt und Neuwahlen gebeten.

Bild/Text: K. Vokoun, Stadt Weißenfels