Am Dienstag, dem 08.06., kam es gegen 1:30 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in der Straße „Am Forsthaus“. Die Leitstelle Burgenlandkreis alarmierte zunächst mit dem Stichwort „F1 unklare Rauchentwicklung“ in den nahegelegenen Lindenweg – dort nahmen Anwohner Brandgeruch wahr. Da die hauptamtliche Dienstschicht seit 0:45 Uhr mit der Drehleiter bereits im Lützener Ortsteil Zorbau im dortigen Gewerbegebiet unterstützen, wurde direkt für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Alarm ausgelöst.

Schwieriger Zugang zum Brandobjekt

Nach Erkundung im Lindenweg und benachbarten Straßen wurde die Ursache des Brandgeruchs in Saalenähe lokalisiert. „Am Forsthaus“ brannte der Dachstuhl einer seit Jahrzehnten leerstehenden Villa. Bedingt durch den langen Leerstand war der Zugang zum Objekt unmöglich, so dass zunächst mehrere Bäume gefällt werden mussten, um einen Weg zur Brandbekämpfung möglich zu machen. Trotz dieser geschaffenen Zuwegung war eine Aufstellung der dann nachrückenden Drehleiter in Gebäudenähe nicht möglich. Von einem Innenangriff wurde zunächst abgesehen: Es musste davon ausgegangen werden, dass die Decken im Gebäudeinneren so instabil sind, dass Einsturzgefahr herrscht. Das Löschwasser lieferte die nahegelegene Saale. Mittels des Gerätewagen-Logistik wurden dorthin Schläuche verlegt um eine stabile Wasserentnahmestelle einzurichten.

Nachalarmierung weiterer Kräfte

Nach erfolgten ersten Löscharbeiten wurde klar, dass dieser Einsatz ein langwieriger wird und weitere Einsatzkräfte – insbesondere Atemschutzgeräteträger – an der Einsatzstelle benötigt werden. Der Einsatzleiter entschied sich zur Nachalarmierung der Feuerwehren Uichteritz und Markwerben.

Eine weitere Nachalarmierung erfolgte für die Feuerwehr Bad Kösen: Es wurde deren Drehleiter angefordert, welche 9 m länger als die der Weißenfelser Feuerwehr ist. Aufgrund der bereits genannten Nichtbefahrbarkeit des Grundstückes sollte diese Reserve genutzt werden, um direkt im Dachstuhl löschen zu können. Leider stellte sich heraus, dass auch diese 9 m nicht ausreichen sollten.

Mit Einsetzen des Tageslichts konnte die Lage im Gebäudeinneren neu bewertet und ein Zugang zu diesem freigegeben werden. Ab diesem Zeitpunkt wurde gezielt im Inneren abgelöscht, teilweise mussten Deckenbalken mittels Kettensäge herausgesägt werden, um an letzte Glutnester heranzukommen.

Einsatz der Feuerwehr-Drohne

Erneut wurde im Einsatzverlauf die Lage fortwährend mit Unterstützung der sich derzeit zu Testzwecken auf dem Einsatzleitwagen befindlichen Feuerwehr-Drohne bewertet. So konnten Erkenntnisse zur Ausbreitung des Brandes aus großer Höhe gewonnen und das Löschwasser gezielter auf den Brandherd gebracht werden.

Einsatzende nach über 12 Stunden

Nachdem gegen 8:30 Uhr ein weiterer Paralleleinsatz (Stichwort: H1 RTH-Transport Notarzt) abgearbeitet wurde, konnte dann 13:30 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden. Der zweite Großbrand innerhalb von vier Tagen dauerte 12,5 h an. Danach folgten noch Reinigung und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft auf der Feuerwache.

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Im Einsatz waren:

• TLF 24/50, LF 16/20, DLK 23/12, GW-L 2, ELW, MZF, RW mit 32 Einsatzkräften

• Feuerwehr Markwerben mit TSF, VRW und 8 Einsatzkräften

• Feuerwehr Uichteritz mit TSF-W und 6 Einsatzkräften

• FuStW Polizei

• Bauordnung Stadt Weißenfels